Jusos thematisieren Gmünder Erinnerungskultur

Veröffentlicht am 26.06.2012 in Jusos in Aktion
 

Schwäbisch Gmünd - Viele interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer kamen zu einer Veranstaltung der Jusos zur Gmünder Erinnerungskultur in die Krone nach Wetzgau. Spezielles Thema an diesem Abend war der Umgang mit Straßennamen.

Dafür konnten Referenten Marga Elser und Franz Merkle gewonnen werden. Juso-Vorstandsmitglied Jakob Unrath führte durch den Abend und verwies auf die Wichtigkeit des Themas für die nachkommenden Generationen. Maria Kahle und der Petersweg seien nur zwei Beispiele, um die sich die Diskussion derzeit drehe, es sei aber bekannt, dass es weitere Namen und Plätze zu hinterfragen gälte. Die frühere Bundestagabgeordnete Marga Elser zeigte sich erfreut über die Einladung der Gmünder Jusos zu diesem wichtigen Thema. Die AG60+ innerhalb der SPD habe in den vergangenen Jahren immer wieder diese Themen aufgegriffen und Veranstaltungen zur Erinnerungskultur durchgeführt. Sie berichtete über die Zeit in den 60iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als sich ein Bewusstsein über die Geschichte Deutschlands bei ihr bildete und betonte wie gut es sei, dass in Deutschland die Geschichte zum großen Teil gut aufgearbeitet worden sei. „Man muss zur Geschichte stehen“, betonte sie. In Bezug auf die Straßennamen führte sie aus, dass die Anwohner keine Schuld treffe. In einem undemokratischen Staat habe man per Befehl diese Namensbezeichnungen angeordnet, nach dem Krieg waren die Sorgen und Probleme der Leute andere als die Straßennamen. Die Problematik um den Rassisten und Mörder Carl Peters sei in Vergessenheit geraten. Dies unterstrich auch Franz Merkle, hob aber hervor, dass die Zeit für eine Änderung nun reif wäre. In zahlreichen Städten und Gemeinden hab eine Umänderung und nicht - wie nun von der Stadt angedacht - eine Umwidmung stattgefunden. Es gäbe für dieses Vorgehen der Umwidmung nicht viele Beispiele und es verrate eher einen gewissen hilflosen Kleinmut, wenn sichtbar keine Änderung stattfindet. Das Problem der Ehrung durch Umwidmung sei, dass der Geehrte deshalb geehrt wird, weil keine neuen Schilder aufgestellt werden sollen. Der eigentliche Sinn der Ehrung durch Straßennamen werde dadurch verfehlt, wenn fremde Gründe den Ausschlag geben, jemanden zu ehren, nicht aber der Geehrte um seiner Leistung willen. Dies tangiere auch die Ehrungen anderer Persönlichkeiten in einer Stadt, denn man könne nicht sicher sein, dass es bei anderen Ehrungen in dieser Stadt nicht ebenfalls um Verlegenheitslösungen ging, um neue Schilder zu sparen. Es gelte vielmehr positive Namen von Widerstandskämpfern wie "Georg Elser" ins Spiel zu bringen.

 

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