Inklusion: „Chance oder Risiko?“

Veröffentlicht am 12.05.2010 in Veranstaltungen
 

Der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Stoch veranstaltet am 19. Mai 2010 im Foyer der Christophorusschule in Heidenheim eine Podiumsdiskussion zum Thema Inklusion, da im Landkreis große Hoffnung, aber auch Verunsicherung bei Kindern, Eltern und Lehrkräften wegen der bevorstehenden Veränderung des Schulgesetzes herrschen.

Ende 2008 haben Bundesrat und Bundestag der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einstimmig zugestimmt. Am 26. März 2009 ist die Konvention in Deutschland in Kraft getreten, nach der alle Vertragsstaaten das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen und ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen zu gewährleisten haben.

Diese veränderte Gesetzeslage bedarf einer Änderung des Schulgesetzes, wobei hier die Kultusministerien der einzelnen Bundesländer gefordert sind. Bisher gilt in Baden-Württemberg, dass Kinder mit geistigen oder körperlichen Behinderungen in sonderpädagogischen Einrichtungen beschult werden. Kultusministerin Marion Schick will der UN-Konvention Rechnung tragen, indem in fünf Schwerpunktregionen des Landes eine integrative Beschulung erprobt wird. Im Schuljahr 2013/14 soll unter Beachtung der Ergebnisse aus den Modellversuchen das Landesschulgesetz geändert werden, wobei die Umsetzung laut Schick schon im kommenden Schuljahr nicht auf diese Regionen beschränkt bleibe. Die Entscheidungsfreiheit sei den Eltern vorbehalten, ob ihr Kind eine Regel- oder Sonderschule besucht.

Allerdings erfahren viele Eltern behinderter Kinder, die bereits jetzt eine integrative Beschulung fordern, dass die Rahmenbedingungen dafür noch weitestgehend fehlen, angefangen von der Transportkostenübernahme bis hin zur behindertengerechten Bauweise der Schulen. Hier sind Politik und Träger der Einrichtungen, also zum größten Teil die ohnehin finanziell gebeutelten Kommunen, gefragt.

Eltern, die für ihre Kinder den geschützten Raum der Sonderschulen mit speziell ausgebildeten Fachkräften bevorzugen, befürchten nun deren Abschaffung. Auch Schulleitungen und Lehrkräfte von Sonder- und Förderschulen fühlen sich verunsichert hinsichtlich ihrer beruflichen Zukunft. Nicht zu vernachlässigen sind auch Zweifel und Befürchtungen von Eltern nicht-behinderter Kinder sowie von Schulleitungen und Lehrkräften an Regelschulen, die sich mit der Aufnahme behinderter Schüler unter den momentanen Rahmenbedingungen größtenteils überfordert fühlen würden.

Um möglichen Zweifeln und Ängsten zu begegnen und Unsicherheiten oder Fragen zu klären, lädt der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Stoch alle Betroffenen oder Interessierten zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Inklusion: Chance oder Risiko?“ am 19. Mai 2010 um 19 Uhr ins Foyer der Christophorusschule in Heidenheim ein. Nach einigen kurzen Referaten, die das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, stehen Vertreter vom Schulamt, der GEW, verschiedenen Arbeitsgemeinschaften von und für Menschen mit Behinderungen und Andreas Stoch zur Information und zum Austausch bereit.

 

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