SPD zum Informationsaustausch bei Lorcher Mittelständler

Veröffentlicht am 04.03.2019 in Aktuelles
 

von links: Staatssekretär Christian Lange (MdB), Rainer Schramel, Stadträtin Heidi Kutschera, SPD-Vorstand Hans Meyer

Zu einem aufschlussreichen Meinungsaustausch traf sich eine Delegation der SPD aus Justizstaatsekretär Christian Lange (MdB), Fraktionsvorsitzendem Manfred Schramm, Stadträtin Heidi Kutschera und Ortsvereinsvorsitzendem Hans Meyer mit Rainer Schramel, dem Inhaber des gleichnamigen Lorcher Autohauses.

Das Autohaus Schramel gibt es inzwischen seit 60 Jahren in Lorch, hat heute 42 Mitarbeiter, davon 6 Azubis und ist u.a. Sponsor von örtlichen Vereinen, der Tour Ginkgo und des Bunten Kreises (Nachsorge für chronisch kranke Kinder)

Rainer Schramel benannte als größtes Problem heute, Facharbeiter und Auszubildende zu finden. Sein Wunsch: die Politik möge sich für die Förderung des Ansehens der Handwerksberufe mehr als bisher einsetzen. 

Ein großes Problem seien in seiner Branche die Auswüchse des Abmahnwesen, beim Datenschutz und bei Umweltvorschriften. So müsse er jede Werbeanzeige für seine Produkte von einem Rechtsanwalt überprüfen lassen, um keine Anzeige und Geldstrafen zu riskieren. Justizstaatssekretär Christian Lange berichtete, dass im Justizministerium ein Gesetzesentwurf in Vorbereitung sei, der dieses unlautere Abmahnwesen, mit dem einige Leute viel Geld verdienen, eindämmen soll.

Den größten Raum des Informationsaustausches nahm die Diskussion um die Diesel-Fahrverbote ein. Rainer Schramel beklagte, die bestehenden und geplanten Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Stuttgart: Er bezeichnete dies als "kalte Enteignung" der Autobesitzer, ohne Vorwarnung. Die Nachrüstung sei bisher unpraktikabel, teuer und mit vielen Risiken behaftet. 

Diesel Modelle seien fast unverkäuflich und die Menschen verunsichert, weil es keine verlässlichen Aussagen der Politik gibt. „Was kommt als nächstes?“ fragten sich die Menschen. Wer vor wenigen Jahren ein Diesel-Fahrzeug gekauft hatte, und der Meinung war, durch niedrigeren Verbrauch etwas Gutes für die Umwelt zu tun sei heute der Umweltsünder. Christian Lange verwies darauf, die Hersteller müssten eine kostenfreie und rechtssichere technische Nachrüstung anbieten. Es müsse ein Moratorium greifen, um keine weiteren Fahrverbote für Euro 5 Diesel zu bekommen. 

Auf die Frage der Stadträte, was von der Stadt Lorch für ihn als Unternehmer besonders wichtig sei, antwortete Rainer Schramel spontan: „Ein besseres Internet. Mit derzeit 16 MB haben wir einen Standortnachteil“. Schnelle Datennetze seien heute Voraussetzung für den Betrieb eines Unternehmens. Die Nachfrage der Räte bezüglich E-Mobilität und Hybrid-Fahrzeugen ergab, dass derzeit so gut wie keine Nachfrage vorhanden sei. Ohne eine verbesserte Förderung werde der Markt wohl auch nicht so schnell wachsen. 

 

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