SPD und 1919 gegründete Arbeiterwohlfahrt von Anfang an bis heute eng verbunden

Veröffentlicht am 18.12.2022 in AG 60plus
 

Die SPD-Senioren des Ostalbkreises trafen sich zum Thema „AWO und die SPD“. Heidi Matzik, Mitglied des Vorstands der AWO in Aalen, die auch 6 Jahre lang deren Geschäftsführerin war, unterrichtete die AG 60+ über „die enge Verflechtung mit der SPD von Anfang an“ Marie Juchacz hielt als SPD-Abgeordnete im Reichstag als erste Frau 1919 eine Rede – natürlich über Frauenthemen und die Notwendigkeit der Wohlfahrt. Sie war es auch, die im gleichen Jahr die Arbeiterwohlfahrt gründete, die aus der Frauenbewegung der SPD, dem Willen nach Gleichheit, der Teilhabe in allen Bereichen und der Notwendigkeit der Bekämpfung der Armut, des Elends großer Teile der Gesellschaft erwuchs. Die Notwendigkeit privater wie viel stärkerer staatlicher Fürsorge war schon lange vor 1919 der entschiedene lebenslange Wille von Marie Juchacz. Heute ist die AWO einer der 6 Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege mit über 300 000 Mitgliedern und bundesweit mehr als 18 000 Einrichtungen. Sie ist inzwischen organisatorisch von der SPD getrennt, aber in eigentlich allen Ortsvereinen sind es vor allem SPD-Frauen, die die Arbeit der AWO gestalten, so auch Heidi Matzik selbst.

Die AWO Aalen hat 180 Mitglieder, die Geschäftsführerin Martina Bölstler ist die sehr aktive Gestalterin der Sozialarbeit. Für die Seniorenbetreuung werden mit einem Fahrdienst mit kleinem Bus Besuche bei Ärzten und anderen Einrichtungen organisiert, Treffpunkte zum gemeinsamen Café und zu Tagesausflügen werden angeboten, begleitete längere Reisen für Senioren auch mit Behinderungen durchgeführt. 1973 wurde ein Kinderheim gegründet, die 1. Einrichtung einer Ganztagesbetreuung in Aalen für Kinder im Alter von 1 – 13 Jahren. Da die ehrenamtliche Betreuung schließlich mit dem Wachsen der Aufgaben zur Überforderung wurde, ist diese Einrichtung sozialer Fürsorge vor 5 Jahren der Landesorganisation der AWO übergeben worden, es gibt sie unter der Trägerschaft der AWO also noch immer. Vor allem im sozialen Brennpunkt Rötenberg war die AWO Aalen mit Kinderbetreuung, Sprachkursen und Sozialberatung sehr aktiv. Heinrich Solterer aus Oberkochen berichtete Details der heutigen sehr rührigen Arbeit der dortigen AWO-Ortsvorsitzenden Gerda Böttger. Schwerpunkt ist auch in Oberkochen die Seniorenarbeit: Tanzen im Sitzen ist hier eine Disziplin, „Urlaub ohne Koffer“ wird jeweils ein Tag lang im Kolpinghaus angeboten, dazu kommen Cafétreffen. In Lorch betreibt die AWO eine ambulant betreute Seniorenwohngemeinschaft.

Marga Elser, die 1. Vors. der SPD AG 60+ im Ostalbkreis, sah das „Problem der immer stärker werdenden Verarmung in einem eigentlich reichen Land“, das sich etwa bei der Zunahme der Tafelbesucher aufzeige. Dort klafften Angebot und Nachfrage immer stärker auseinander, auch die untere Mittelschicht sei inzwischen auf die Tafel angewiesen. Zum Schluss war allen Anwesenden angesichts dieser aktuellen Situation völlig klar: wenn es die AWO noch nicht gäbe, müsste man sie heute erfinden. Diese Organisation ist unverzichtbar für die soziale Teilhabe sehr vieler Bürger. Sie lebt und arbeitet für eine „bessere Welt“, welche schon ihre Gründerin Marie Juchacz lebenslang anstrebte Marga Elser bedankte sich für den Vortrag von Heidi Matzik und die lebhaften Diskussionsbeiträge der SPD-Senioren, überreichte der Vortragenden selbst gebackene Weihnachtsbrötchen und wünschte allen eine gute Nachhausefahrt.

 

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