SPD-Landesvorsitzender Andreas Stoch zur frühkindlichen Bildung

Veröffentlicht am 10.04.2019 in Kommunalpolitik
 

Lorcher Gemeinderäte Frieder Wahl, Heidi Kutschera, Manfred Schramm und Karola Reinert informierten den SPD-Landesvorsitzenden Andreas Stoch am Standort des geplanten provisorischen Kindergartens auf der Wiese zwischen der Remstalhalle und dem bestehenden kath. Kindergarten in Waldhausen über die fehlenden Kindergartenplätze in Lorch.

Von Plüderhausen lernen heißt rechtzeitig handeln

Der SPD-Landesvorsitzende Andreas Stoch hat im Dorfhaus Waldhausen in einer gemeinsamen Veranstaltung der SPD Ortsvereine aus Plüderhausen und Lorch mit zahlreichen Besuchern zur frühkindlichen Bildung diskutiert. Die Schaffung einer ausreichenden Anzahl von Betreuungsplätzen, eine weitere Verbesserung der Qualität der frühkindlichen Bildung und die Gebührenfreiheit, alle drei Ziele sind für Andreas Stoch notwendig. 

. Die Schaffung einer ausreichenden Anzahl von Betreuungsplätzen, eine weitere Verbesserung der Qualität der frühkindlichen Bildung und die Gebührenfreiheit, alle drei Ziele sind für Andreas Stoch notwendig. 

Nach der Begrüßung durch Marcel Schindler vom Plüderhäuser SPD-Ortsverein zeigte der Lorcher SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Schramm die Kindergartensituation in Lorch auf. Als im letzten Herbst die Verwaltung endlich den Bedarf von 90 zusätzlichen Plätzen ermittelt hatte seien alle überrascht gewesen – außer den SPD Gemeinderäten, die bereits seit 2 Jahren auf den steigenden Bedarf hingewiesen hatten. Jetzt sei es erforderlich, dass der Kindergartenneubau für Lorch so schnell wie möglich komme. Die derzeitige Warteliste von 39 Kindern im U3 Bereich und 51 Kindern im Alter zwischen 3 Jahren und der Einschulung.

Die Plüderhäuser Gemeinderätin Elke Mück berichtete, dass in der Nachbargemeinde diese extreme Warteliste so nicht bestehe, weil sich dort Gemeinderat und Verwaltung rechtzeitig auf den Bedarf eingestellt hätten. 

Andreas Stoch nahm dies auf und ging darauf ein, wie die frühkindliche Bildung über alle Ebenen den ihr zukommenden hohen Stellenwert bekommen könne. „In den ersten Lebensjahren wird die Grundlage für den weiteren Lebensweg gelegt“, sagte Stoch. Daher sei es richtig, in diesen Bereich auf allen Ebenen zu investieren. Dabei müsse es einen Dreiklang geben aus mehr Plätzen, verbesserter Qualität und Gebührenfreiheit. Baden-Württemberg habe bundesweit den besten Betreuungsschlüssel und damit eine Top-Qualität in den Kitas. Dennoch müssten mit der Stärkung der Kindergarten-Leitungen und verbesserter Qualifizierung die Qualität weiter verbessert werden. Hinzu müsse jetzt die Gebührenfreiheit kommen. Diese müsse vollständig vom Land aus den allgemeinen Steuermitteln finanziert werden. 

Die frühkindliche Bildung sei wie die schulische Bildung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Diese müssten aus wie die allgemeinbildenden Schulen aus Steuermitteln und nicht über Beiträge finanziert werden, die für junge Familien wie eine Sondersteuer wirken. 

Timo Schopf, Geschäftsführer der AWO im Rems-Murr-Kreis und dort Träger mehrerer Kindertageseinrichtungen, unterstützte in seinem Beitrag das sozialpolitische Anliegen, die frühkindliche Bildung beitragsfrei zu stellen. Er sah große Herausforderungen in dem Wandel der Anforderungen und bestand als Träger darauf, dass ein vollständiger Ausgleich der wegfallenden Einnahmen durch das Land erfolgen müsse. 

Engagiert trug dann Hummel als Elternvertreterin im ev. Kindergarten Lorch ihre Fragen vor. Dabei legte sie Wert darauf, dass die Qualität gewährleistet sein müsse und ausreichend Plätze vorhanden sein sollten. Andreas Stoch ging darauf ein und erläuterte, dass heute in einigen Kommunen Plätze fehlen, trotz bestehender Gebührenbelastung für die Eltern. Also an der geplanten Gebührenfreiheit könne es nicht liegen. Er erläuterte auch, dass es nicht vom Zufall des Wohnortes abhängig sein dürfe, ob die Gebühren für den Kindergartenbesuch anfallen oder nicht. Reiche Gemeinden wie etwa Heilbronn könnten sich schon lange gebührenfreie Kindertagesstätten leisten. Andere nicht. Dies müsse aber für alle Eltern unabhängig vom Wohnort gelten. Nach dem Gesetzentwurf der SPD würden 35 Stunden Kindergarten oder Tagespflege gebührenfrei gestellt. „Baden-Württemberg mit seinen finanzielle Überschüssen kann sich das leisten, was in 12 anderen Bundesländern auch möglich ist“, erläuterte Stoch. 

In seinem Schlusswort bedankte sich der Lorcher SPD-Vorsitzende Hans Meyer für die intensive und fachliche Diskussion zur frühkindlichen Bildung. 

 

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