Bürgerbus – ein Modell für bessere Mobilität in Lorch

Veröffentlicht am 09.05.2019 in Kommunalpolitik
 

Sieghard Dreher bei der Eröffnung des gemeinsamen Meinungsaustausches zum Thema Bürgerbus

Vertreter der Lorcher SPD und des „Forum 58+“ trafen sich am Dienstagabend im Sitzungssaal des Lorcher Rathauses zu einem Gedankenaustausch zu Plänen, einen Bürgerbus für Lorch zu verwirklichen. SPD-Ortsvereinsvorsitzender Hans Meyer benannte in seiner Begrüßung eine zunehmend älter werdenden Gesellschaft mit weiterhin bestehendem Bedarf an Mobilität als Hintergrund für die Pläne zum Bürgerbus. 

Das Problem ist bekannt. Der Vorsitzende des „Forum 58+“Sieghard Dreher, benannte es gleich zu Beginn: Der öffentliche Nahverkehr ist in Lorch ganz auf den Schülertransport ausgerichtet und in vielen Stadtteilen und zu vielen Zeiten sehr lückenhaft. „Daher hat die SPD schon bei den diesjährigen Haushaltsberatungen angeregt, ein für Lorch passendes Konzept für einen „Bürgerbus“ zu entwickeln und für alle Bürger in der Stadt den Zugang zu ermöglichen“, erläuterte SPD-Fraktionsvorsitzender Manfred Schramm. Dabei hatte sich die SPD von den Erfahrungen in Alfdorf leiten lassen, zeigte Heidi Kutschera auf, wo der Bürgerbus sehr erfolgreich ist, auf einen großen Bedarf stößt und in Trägerschaft des DRK durchgeführt wird.  

Das „Forum 58+“ bietet bereits seit 17 Jahren einen Fahrdienst für seine aktuell 460 Vereinsmitglieder an, um den Senioren den Weg zum Arzt oder zum Einkaufen zu erleichtern. Großen Respekt zollten die SPD-Vertreter der Leistung von „58+“, deren ehrenamtliche Fahrer inzwischen jährlich eine Fahrleistung von 28.000 km erbringen bei steigender Tendenz. Auch ein Bürgerbusmodell für alle Lorcher Bürger käme nicht ohne ehrenamtliches Engagement aus, stellte Mustafa Yazici fest.

Wichtigste Erkenntnis des gemeinsamen Gesprächs: Es braucht zwei Dinge. Einmal eine Ergänzung in Form von regelmäßiger Bedienung von Stadtteilen, die bisher ein weißer Fleck auf der Landkarte des ÖPNV in Lorch sind. Davon gibt es bedingt durch die Struktur der Stadt viele. 

Und dann braucht es Angebote, so wie sie „58+“ vorhält, die vor allem auf Menschen abgestellt sind, die mehr individuelle Hilfe brauchen, denen man auch mal Hilfestellung bis zum Sitzplatz im Wartezimmer beim Arzt anbieten kann. Sieghard Dreher vom Forum 58+ schilderte die Grenzen, an die das jetzige Angebot für Fahrdienste bei 58+ stößt. Dabei verwies er auf einen enormen Bedarf, der insbesondere in den letzten 3 Jahren gestiegen sei. Dabei machten sich auch Strukturveränderungen in Lorch bemerkbar wie die Schließung des Lidl im östlichen Stadtbereich. „Es hat sich ein neues Zentrum herausgebildet und das liegt unbestritten in der Maierhofstraße“, stellte Dreher fest. 

Mario Capezzuto regte eine genaue Bilanzierung des Bedarfs an, um eventuell noch zusätzliche Linienbedienungen im ÖPNV damit zu erreichen. Thorsten Fritz mahnte eine Aktualisierung des Nahverkehrsplanes des Ostalbkreis an, denn in dem komme Lorch nur mit dem landkreisübergreifenden Verkehr vor. Ein Bedarf an Stadtverkehr werde bislang noch nicht ausgewiesen. 

 

 SPD-Fraktionsvorsitzender Manfred Schramm und der Vorsitzende des „Forum 58+“

Am Ende des intensiven Meinungsaustausches wurde der Vorschlag entwickelt, dass aus der Mitte des neuen Gemeinderates ein Arbeitskreis aus Vertretern aller Fraktionen und des „Forum 58+“ gemeinsam nach realisierbaren Lösungen sucht. Auf jeden Fall, so das Fazit, müsse sowohl im ÖPNV als auch bei der Kapazität für individuelle Fahrten in Lorch aufgestockt werden. Wichtig sei, dass jetzt schnell Lösungen gefunden werden. 

 

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